Tag 2 – 14.02.2015 – Fahrt nach Nasca

Nachdem wir gegen 7 Uhr halbwegs unseren Pisco-Sour-Rausch ausgeschlafen und uns auf das legendäre Frühstück gefreut hatten, mussten wir feststellen, dass wohl erst ab 8 Uhr so langsam die Brötchen samt Erdbeermarmelade aufgefahren werden. Also war noch genügend Zeit sich der Situation bewusst zu werden, das irgendeiner der Pisco Sour am Vorabend wohl doch nicht ganz so gut war. Nach dem Frühstück ging der Tag erstmal voller Konzentration mit einer Runde Würfelbonanza los.
Gegen 12 Uhr machten wir es uns dann in unserem Luxusliner von Cruz del sol bequem, der uns nach Nazca bringen sollte. In der Tat waren die Sitze sehr komfortabel und boten sogar etwas mehr Platz als die im Flugzeug, wenn auch der Platzbedarf eher an die Größe der Peruanischen Bevölkerung angepasst war. Es war so ziemlich der krasse Gegensatz zu den herkömmlichen, in aller Regel völlig überfüllten Bussen, in die sich die Landbevölkerung zwängt.
Unterwegs konnten wir uns dann auch ein Bild davon machen wie der Großteil der Bevölkerung Perus lebt.
Es ist wirklich schwer zu beschreiben, wenn man es selbst nicht mit eigenen Augen gesehen hat. Vom Gefühl her ist es so, als wäre vor einigen Jahrzehnten in Peru regelrecht ein Boom ausgebrochen. Überall wurde gebaut, ein Haus neben dem anderen errichtet, Grundstücke mit Mauern eingefriedet und große Werkshallen errichtet. Mit einem Mal ist dann wohl die Zeit stehen geblieben und seit dem hat sich die Uhr nicht wieder weiter gedreht. Überall wo man hinschaut Bauruinen, in denen wohl nie eine Menschenseele gelebt hat oder zumindest teilweise fertiggestellte Häuser oder sagen wir besser Behausungen in denen sich Menschen tummeln, ihren Geschäften nachgehen, kochen, essen, ihre Wäsche aufhängen und schlafen auf beengtem Raum mit einer unglaublichen Menge an Dreck und Müll. Man fragt sich ernsthaft wie Menschen so leben können.
Die Fahrt ging vorbei an baufälligen Häusern, Einsiedlern in kleinen Behausungen mitten in der Wildnis oder kleinen Geschäften fernab jeglicher Zivilisation, immer mit der Hoffnung irgendwo wird es wieder besser werden. Leider ist genau das Gegenteil passiert. Je weiter wir uns von Lima entfernten umso entsetzlicher wurden die Zustände. Erst bei der Ankunft in Nazca gegen 19 Uhr wurden die Häuser wieder als solche erkenntlich und die Verschmutzung ging auf ein erträgliches Maß zurück.
Unterwegs trafen wir auf die unterschiedlichsten Landschaften. Von kargem Fels, über Sanddünen bis hin zu bewässerten Feldern auf denen vorwiegend Wein, Mais und Obst angepflanzt wurde. Ohne mühsame Bewässerung würde auf dem kargen Boden aber wohl überhaupt nichts gedeihen.

Der größte Lichtblick des Tages war die Ankunft in unserer Herberge, dem Hotel Sol y Dunas, die irgendwie völlig deplatziert wirkt und absolut aus dem Rahmen fällt. Neu und modern mit freundlicher Atmosphäre und westlichem Luxus. Und über 50 Sol (rund 15 €) für das Doppelzimmer mit Frühstück kann man sich auch nicht beschweren. Ein Land voller Gegensätze.

Während dem Essen beim peruanischen Chinesen machten wir uns schließlich noch Gedanken über die morgige Tagesplanung. So geht es nun morgen früh, vor dem Frühstück, erstmal mit Quacks dem Bruchpiloten zum Flug über die Nascalinien und anschließend zum Sandboarden.

kleine Bauernsiedlung mitten im Nirgendwo

Seitenstraße in Chincha Alta

Eines der besser gepflegten Wohnhäuser

Unser Hotel in Nazca

Ein Vorgeschmack auf die Nazcalinen in einem kleinen Park in Nazca

 

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