Ausschlafen. Mit Ohrenstöpseln funktioniert das sogar, hilft aber nichts wenn man trotzdem um 6 Uhr schon hellwach im stockdunklen Zimmer liegt. Naja, die Blogleser freut es. Also auf ans Werk.
Nachdem der Text des gestrigen Tages fertig ist und der Rest mittlerweile auch so langsam auf den Beinen ist geht es erstmal zum Frühstücken, zum am Vortag ausgekundschafteten Lokal Yaku Mama. Soweit der Plan. Leider standen wir dann dort vor verschlossener Tür, so wie bei fast jedem weiteren Lokal. Direkt am Plaza de Armas haben wir dann aber doch eine hübsche Touristenbude gefunden, wo wir ein recht leckeres und umfangreiches Frühstück genießen konnten.
Frisch gestärkt ging es zurück zur Herberge unsere Sachen für den heutigen Tag packen und dann auf die Suche nach einem Taxi. Wo sind die nur, wenn man eines braucht? Einen Augenblick später hupte uns schon das erste Auto an und der Fahrer signalisierte uns, dass er uns gerne zu Diensten steht. Beim Betrachten des Gefährts fragten wir uns dann allerdings wie in aller Welt wir zu viert in dieses winzige Fahrzeug passen sollten. Da war es uns ganz recht, dass er nicht auf unsere Preisvorstellung eingehen wollte, denn die nächsten zwei Taxen warteten bereits bereitwillig uns in Empfang zu nehmen. Der nächste Fahrer schlug dann sofort ein uns für 15 Sol zum etwa 10 km entfernten „Tambomachay“, einer alten Inkakultstätte zu fahren. Den Rückweg wollten wir zu Fuß bestreiten und dabei verschiedene weitere Inkastätten besuchen.
Der Weg führte uns weiter durch ein kleines Dorf hin zur alten Festung Pukapukara von wo aus man das Tal sehr gut überblicken konnte und die Festung einen strategischen Punkt einnahm.
Weiter ging es einige Kilometer mitten durch die Pampa. Wir waren froh, dass ich mein Garmin-Navi dabei hatte, wir hätten uns sonst wie eine andere kleine Gruppe, die uns entgegenkam, völlig verirrt.
Vorbei ging es an eher abseits gelegenen und daher wenig besuchten Inkabauten über gefühlt wild in der Gegend verstreute behauene Felsen, die eindeutig Inkahandschrift trugen hin zum „Templo de la Luna“, der Mondtempel, an dem uns eine nette junge Dame bereitwillig, gegen eine kleine Spende, einiges wirklich interessantes über den Tempel zu erzählen wusste. An verschiedenen Stellen sah man Pumpas, die für Kraft stehen, Kondore für die Verbindung ins nächste Leben und Schlagen die für die Weisheit stehen. Manchmal musste man wirklich sehr genau hinsehen um mit viel Phantasie überhaupt etwas erkennen zu können. Unter dem riesigen Felsen gab es eine kleine Höhle mit weiteren Pumas, Schlangen, Lamas und diversen anderen für die Inka wichtigen Relikten.
Weiter ging es über einen alten Inkapfad vorbei am Affentempel quer durch ein weiteres kleines Dorf zu einer weiteren Opferstätte genannt „Q’enqo“ und schließlich weiter zu unserem heutigen Tagesziel der riesigen Festungsanlage „Saqsaywaman“ die wir noch nie irgendwo zweimal identisch geschrieben gesehen haben. Die Unschlüssigkeit über die korrekte Schreibweise der Anlage konnte allerdings nicht über die beindruckende Größe und Schaffenskraft der Inka hinwegtäuschen. Die Ringwallanlage bestehend aus drei riesigen Steinwällen machte diese Festung zu ihrer Zeit uneinnehmbar. Die Steine, aus denen die Festungsmauern bestehen, sind teils so groß, das bis heute ungeklärt ist wie es den Inka möglich war diese Giganten an Ort und Stelle zu bringen. Diese alte Inkafestung ist wirklich sehr beeindruckend und stellt bisher unseren Höhepunkt im Bezug auf die architektonische Leistung der Inka dar.
Auf dem Rückweg wurden wir dann noch von einem Regenschauer überrascht. Zum Glück hatten wir alle Regenjacken oder Ponchos dabei, sodass uns der Regen beim Abstieg hinab nach Cusco nur wenig störte. Wieder am Plaza de Armas angekommen kehrten wir im bereits am Vortag entdeckten höchstgelegenen Irish-Pub der Welt ein. Paddy’s Pub. Die Einrichtung war, wie man es für einen echten Pub erwartet, rustikal mit allerlei Krempel, Bilder und Recht dunkel. Wir fühlten uns sofort wohl und ließen uns unser verdientes Bier schmecken. Auch das Essen, Burger, Sandwich und Pommes schmeckten hervorragend. Sicher wird es nicht unser letzter Besuch im Paddy’s sein.
Auf dem Rückweg erkundigten wir uns noch in verschiedenen Reiseagenturen über einen Trip zum Highlight der Reise. Machu Picchu. Morgen werden wir uns dann noch einige weitere Infos einholen und noch eine Tagestour zu etwas weiter entfernten Inkastätten antreten.
Heute hatten wir es auf immerhin 17.439 Schritte gebracht und dabei auch einige Höhenmeter zurückgelegt. Es war zwar nach wie vor teilweise anstrengend, klappte aber schon langsam etwas besser. Die Höhe macht uns aber immer noch zu schaffen.
„… die Blogleser freut es! … „; womit Du sehr recht hast! Die sitzen schon morgens um 6 Uhr in den Startlöchern und warten auf Deinen nächsten Bericht (was heute alles möglich ist) ! … und Du schreibst wirklich sehr schön, sodass ich mich manchmal wie mittendrin dabei fühle; Danke! 🙂 Wünsche Euch noch eine gute Zeit! 🙂