Den Morgen verbrachten wir entspannt auf unserer Dachterasse bei einem ausgedehnten Frühstück mit etwa 7 oder 8 Brötchen und anschließend einer Runde Kartenspiel bevor wir uns schwer bepackt gegen Mittag nochmals in unsere Stammkneipe ohne Namen aufmachten um unser letztes Cerveza in Nasca zu uns zu nehmen.
Kurz vor der Fahrt haben wir uns dann zum Glück doch noch dazu entschieden eine Mahlzeit zum Mittag einzunehmen, denn das Menü, welches uns während der Busfahrt versprochen wurde beschränkte sich auf ein winziges Schinken-Käse-Sandwich und einige Waffeln.
Unsere Fahrt von Nasca nach Arequipa führt uns über die Panamericana gen Süden. Soweit das Auge reicht gibt es hier nichts! Aber auch rein gar nichts. Kein Strauch kein Halm, einfach nichts! Endlose Weiten in denen sich die Einöde hin und wieder durch zugemüllte Einöde abwechselst. Nur Sand und Geröll, das von einer Straße, begleitet von Telegraphenmasten, durchschnitten wird.
Tatsächlich findet man auf der gesamten Strecke überall eine Menge Plastikmüll. Woher der in dieser Menge kommt, bleibt mir ein Rätsel. Möglicherweise wird er von der Pazifikküste, welche ganz in der Nähe ist, vom Wind hierher getragen. Unser Weg führte uns vorbei an kleinen Siedlungen, wo Menschen mitten auf der Straße herum sprangen und versuchten durch den Verkauf von Getränken ein paar Sol einzunehmen, durch vereinzelte grüne Oasen und direkt entlang am Pazifik wo doch ein ziemlich heftiger Wind wehte und den Sand quer über die Straße peitschte und jene sich einige Kilometer weiter an den Hängen der Gebirgszüge entlang auf und ab schlängelte.
Auf halber Strecke durchquerte die Straße einen etwa 50 Meter breiten Fluss, Unterbodenwäsche inbegriffen. Hoffentlich sind die Türen dicht.
Während der meisten Zeit ist im Bus lautstark ein Film nach dem andern gelaufen. In den meisten Fällen hat der Film abrupt am Höhepunkt des Films geendet und der nächste Film ging in ohrenbetäubender Lautstärke los. Irgendwann hab ich dann den Reisebegleiter mal zu mir gerufen, es soll doch bitte den Film etwas leiser machen, da fast jeder im Bus geschlafen, oder es zumindest versucht hat. Einige Minuten später hatte er dann wohl ein einsehen und machte den Film komplett aus. Welch herrliche Ruhe und man hätte doch tatsächlich schlafen können wäre nur ein bisschen mehr Beinfreiheit geboten. Aber ich glaube Schü und ich waren die einzigen mit diesem Problem.
Nach etwa 10 Stunden Busfahrt über gefühlte 3 Millionen Poller um die Fahrzeuge herabzubremsen, nicht enden wollende enge verwinkelte Gebirgspassagen und marode Straßen kamen wir gegen 1:30 Uhr in der Nacht endlich in Arequipa an und ließen uns mit dem Taxi zu unserem Hotel „Casa del sillar“ fahren. Endlich ein Bett! Wenn nur jemand unser Klingeln erhören würde. Irgendwann öffnete uns dann doch eine junge freundliche Frau die Pforte und zeigte uns unsere eher spartanisch eingerichteten Zimmer mit einer zumindest für mich zu harten und viel zu kurzen Matratze. Zum Glück gab es ein normales und ein Doppelbett. Letzteres musste ich dann noch gegen Schü verteidigen um diagonal wenigstens halbwegs Platz zu finden in der Hoffnung etwas Schlaf zu abzubekommen. Morgen geht’s dann los die „weiße Stadt“ zu erkunden.