Nach einer eher durchwachsenen Nacht aufgrund des für mich eher zu harten und zu kleinen Bettes war die erste Amtshandlung duschen. Ich hatte ehrlich gesagt ein wenig Angst lebendig wieder aus der Dusche herauszukommen. Der Deutsche TÜV hätte sicher das ein oder andere an der Duschvorrichtung auszusetzen.
Nachdem wir uns beim obligatorischen Erdbeermarmeladefrühstück gestärkt hatten, ging es los die weiße Stadt Arequipa zu erkunden.
Den Anfang machte das Kloster Santa Catalina, welches auf 20.426 qm wirklich viel Kultur geboten hat, sehr gut erhalten und schön anzuschauen ist. Erbaut wurde das Kloster im Jahre 1579, weniger als 40 Jahre nach der Ankunft der Spanier und wurde in der Folgezeit immer wieder erweitert. In dieser „Stadt in der Stadt“ richteten die Nonnen private Zimmer ein und führten ein abgeschiedenes Leben fernab der Zivilisation, die sie umgab. Noch heute leben dort rund 20 Nonnen.
Das Kloster umfasst neben der Vielzahl an „Zellen“ mit Kochstellen in denen die Klosterfrauen und Novizen lebten eine außergewöhnliche Kunstsammlung. Sie umfasst mehrere ausgedehnte künstlerich gearbeitete Kreuzgänge und eine Vielzahl großartiger Gemälde in denen sowohl Einflüsse der spanischen wie auch der inkaischen Kultur erkennbar sind.
Weiter ging es vorbei an der Cathedrale und über den Plaza de Armas zum Museum „Santuarios Andino“ wo sich alles um die Kindesopfer der Inka drehte. Die Führung begann mit einem interessanten Film, der die Hintergründe und die unglaublichen Strapazen näher brachte, welche die Inka auf sich nahmen, um ihre Opfergaben auf den Bergspitzen der höchsten Gipfel Südamerikas den Göttern darzubieten.
Nach dem Glauben der Inka war es eine Ehre nach der rituellen Opferung in den Kreis der Götter aufgenommen zu werden und ihr Volk dort zu vertreten. Diese Ehre wurde allerdings nur den schönsten und unschuldigsten Mädchen zuteil.
Am Ende der Führung wartete dann das Highlight auf uns. Der tiefgefrorene Leichnam von Sarita, einem geopferten Mädchen. Das berühmteste, weil am besten erhaltene Mädchen, Juanita die Eisprinzessin, war zur Zeit leider gerade turnusmäßig im Labor. Trotzdem war es sehr eindrucksvoll wie gut erhalten die Leichname waren, die über Jahrhunderte im Eis der Gletscher konserviert waren.
Nach dem Mittag gönnten wir uns erstmal eine ausgedehnte Siesta im Garten unserer Unterkunft. Zum Sonnenuntergang könnten wir vom Dach unserer Herberge schonmal einen Blick auf eines unserer nächsten Ziele erhaschen, den Volcano Chachani.
Zu guter Letzt rafften wir uns dann doch nochmal auf um das landestypische Cuy zu testen. Wirklich warm sind wir mit den Meerschweinchen allerdings nicht geworden. Der Geschmack erinnert an zähes Hühnchen an dem leider nur Haut und Knochen dran ist. Hätten wir das also auch abgehakt.
Jetzt geht es erstmal zurück ins Hotel unsere Sachen für die morgige Tour durch den Colca-Canyon packen. Um 3 Uhr werden wir für unsere zweitägige abgeholt. Auf ins Abenteuer!
Wieso gibt es eigtl. in jeder Stadt nen Waffenplatz? (Ich vermute mal stark, die Spanier haben das eingeführt. Nur wozu?)
Spanische Könige haben verfügt, dass jede Stadt einen Platz haben soll, der gross genug ist, um z.B. Den Markt abzuhalten, den Plaza Mayor. Dieser Platz wird aber auch als Versammlungsplatz in militärischen Notfällen genutzt, der dann auch der Name Plaza de Armas. Die meisten Kolonialstädte in Südamerika haben so einen zentralen Platz.